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aktuelles aus dem Kreisverband Plön

SoVD-Umfrage: Große Sorgen um die Pflege

Zwei Drittel der Befragten befürchten, im Pflegefall schlecht versorgt zu werden – 80 Prozent schätzen Unterstützung für pflegende Angehörige als zu niedrig ein.

Eine Pflegekraft hilft einer älteren Frau beim Aufstehen vom Sofa.
Gut gepflegt im Alter? Daran haben viele Zweifel. Foto: Robert Knechte / Abobe Stock

In der Pflege steht die Bundesregierung vor großen Aufgaben. Wie auch bei anderen Politikfeldern soll eine Kommission Lösungen liefern, das System nachhaltig zu finanzieren und zukunftssicher aufzustellen. Der Handlungsbedarf ist offenkundig, denn schon jetzt verlieren die Menschen im Land das Vertrauen in das Pflegesystem und darin, bei eigener Pflegebedürftigkeit gut umsorgt zu werden. 

Wie die repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des SoVD ergab, rechnen knapp zwei Drittel der Menschen mit einer schlechten Versorgung im Pflegefall, nur rund jede*r Zehnte erwartet eine gute Pflege. Besonders düster sind die Erwartungen bei Frauen und der Generation der aktuell 40- bis 49-Jährigen. 

Viele Frauen tragen privat Pflegeverantwortung, während die „Sandwich-Generation“ oft schon selbst pflegt und zugleich an die eigene Versorgung denkt. 

Hoher Zuspruch zur Bürgerversicherung

Der SoVD betrachtet diese Zahlen mit Sorge und führt sie auf Versäumnisse der Politik zurück. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier stellt fest: „Dass nur jeder Zehnte auf eine gute Versorgung im Alter vertraut, offenbart den massiven Vertrauensverlust gegenüber der Pflegepolitik. Über Jahre hinweg wurden notwendige Reformen verschleppt, während immer neue Sparvorgaben diskutiert wurden. Das hat Spuren hinterlassen.“

80 Prozent der Befragten sprachen sich außerdem für die Einführung einer solidarischen Pflegeversicherung, die alle Bürger*innen unabhängig vom Berufsstatus einbezieht, aus. Selbst unter Beamten ist der Zuspruch mit rund 42 Prozent überraschend hoch, bei Selbstständigen liegt er sogar über 69 Prozent. „Wenn selbst Beamte, die bisher klare Vorteile im dualen Pflegesystem genießen, sowie viele Selbstständige, die bisher außen vor bleiben, sich in großer Zahl für eine Bürgerversicherung bei der Pflege aussprechen, ist das ein starkes Signal an die Politik“, betont Engelmeier. Der SoVD fordert seit langem eine Pflege-Bürgerversicherung, in die alle einzahlen und die das Pflegerisiko solidarisch und gerecht absichert.

SoVD: Pflegende Angehörige entlasten

Ebenfalls 80 Prozent kritisieren in der SoVD-Umfrage die nicht ausreichenden staatlichen Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige, nur zehn Prozent halten die Unterstützung für gut. Da fast 90 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt werden, wiegt dieses Urteil besonders schwer. 

Der SoVD fordert daher gezielte Entlastungen, etwa durch den Ausbau der Tages- und Verhinderungspflege, die Einführung von Pflegezeiten mit Entgeltersatz analog zum Elterngeld sowie eine bessere rentenrechtliche Absicherung pflegender Angehöriger. „Sonntagsreden helfen pflegenden Angehörigen nicht – sie brauchen endlich konkrete Entlastung“, so Engelmeier.


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