Die Segeberger Verantwortlichen haben an so gut wie alles gedacht: Automatik-Türen sorgen dafür, dass auch Menschen mit Gehbehinderung das Gebäude ohne Schwierigkeiten betreten und verlassen können. Im barrierefreien WC, das mit Hilfe des Euroschlüssels geöffnet werden kann, ist ausreichend Platz vorhanden. Das WC selbst verfügt an beiden Seiten über Stützgriffe, auch der Spiegel hängt in der richtigen Höhe.
Vorschläge machen die Experten für die Treppe. Diese sollte durch auffälligere Farben, insbesondere an der obersten und untersten Stufe, besser erkennbar gemacht werden. Ein Punkt, von dem nicht nur Menschen mit Sehbehinderung profitieren würden. Viel kosten würde die Nachbesserung ebenfalls nicht. „Viele Bauherren denken immer, dass Barrierefreiheit die Kosten beim Bau immens in die Höhe treibt. In den meisten Fällen ist das aber Quatsch“, so Architekt Jan Homfeldt.
„Aus Sicht der Betroffenen“
Für die Schule am Seminarweg ergeben sich nach der Besichtigung nur wenige Punkte, an denen nachbessert werden muss. Die Fachleute von SoVD und dem Büro des Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderung empfehlen, die großen Glasflächen durch Aufkleber oder Malereien besser sichtbar zu gestalten. Auch am Behinderten-WC soll eine Ergänzung erfolgen: An der Innenseite der Tür fehle ein Rückholgriff, so Hans Böttcher vom Sozialverband. „Für mich als Rollstuhlfahrer ist es sehr aufwendig, im Zurücksetzen die Tür hinter mir zu schließen. Mit einem Rückholgriff gibt es dieses Problem nicht.“
Überhaupt, die Kleinigkeiten: „Durch frühere Termine mit dem SoVD wissen wir bereits, worauf wir achten müssen“, sagt Claudia Schwarz von der Stadt Segeberg. „Aber wenn dann ein Rollstuhlfahrer selbst Dinge vor Ort ausprobiert, bekommen wir weitere Hinweise – immer aus Sicht der Betroffenen:“